Die literatur im umbruch das spate mittelalter — страница 13
Forderungen der neuen bürgerlichen Literatur: Abwesenheit von didaktischen Elementen, Unterhaltsamkeit, der satirische Charakter, der sich oft in den Sarkasmus und das Auslachen bestimmter Erscheinungen im gesellschaftlichen Leben verwandelt. So haben die Schwanksagungen den Unterhaltungscharakter, haben aber in der Regel keine lehrreichen Elemente und entstehen nur als Erscheinungsform irgendwelcher ironischen Ideen und Aussichte. Nach den italienischen Mustern entstehen auch in der deutschen Literatur die weltlichen Kleinformen. Sie entstehen in der Regel auf dem Grund der Schwankliteratur und der Volksmotive und thematisieren gewöhnlich Hauptprobleme des Bürgertums. In der Epoche des späten Mittelalters sind auch solche Genres wie die mystische Literatur und das geistige Drama populär. Die mystische Literatur ist in ihrem Grunde die Verkörperung der menschlichen Glauben an die übernatürlichen Kräfte. In den Traktaten und den Predigten, die die Abarten der mystischen Literatur sind, werden gewöhnlich die theologischen Aussichte zum Ausdruck gebracht. Das geistige Drama ist mit den religiösen Vorstellungen der Menschen eng verbunden und ist die Verkörperung der kirchlichen Dogmen. Das geistliche Drama, das mehrere Abarten hat, wurde für die Aufführung auf der Bühne geschrieben. In der Epoche des späten Mittelalters koexistieren also die Genres, die den Inhalten, der Thematik und der Ausrichtung nach ganz gegensätzlich sind. Solche Mehrdeutigkeit ist von der Veränderlichkeit des sozial-politischen Lebens verursacht, weil zu dieser Zeit die höfisch-ritterliche Idealkultur ihr Ende findet und sich eine neue Kultur bildet, deren Zentrum das Bürgertum wird. Gerade deshalb ereignen sich die Veränderungen in der Literatur, die dualistische, mehrdeutige Züge erwerben LITERATURVERZEICHNIS Beutin, W. Deutsche Literaturgeschichte: Von den Anfängen bis zur Gegenwart / W. Beutin, K. Ehlert, W. Emmerich [und andere]. – 5., überarb. Aufl. – Stuttgart; Weimar: J.B. Metzler Verlag,1994. – S. 627 Geschichte der deutschen Literatur: in 7 Bänden / H. Rupprich. – 2. Aufl. – München: C.H. Beck´sche Verlagsbuchhandlung, 1970. – Band 4, Teil 1: Vom späten Mittelalter bis zum Barock / H. Heger. – 1994. – S.927 Meid, V. Metzler-Literatur-Chronik: Werke deutschsprachiger Autoren / V. Meid. – Stuttgart; Weimar: J.B. Metzler Verlag, 1993. – S. 724 Lutz, B. Metzler-Autoren-Lexikon: deutschsprachige Dichter und Schriftsteller vom Mittelalter bis zur Gegenwart / B. Lutz. – 2., überarb. und erw. Aufl. – Stuttgart; Weimar: J.B. Metzler Verlag,1994. – S.593 Illustrierte Geschichte der deutschen Literatur: in sechs Bänden / A. Salzer, E. von Tunk. – Köln: Naumann & Göbel Verlagsgesellschaft, 1998. – Band 1: Von den Anfängen bis zum 16. Jahrhundert / A. Salzer, E. von Tunk. – Neubearb. und Aktualisier. C. Heinrich, J. Münster-Holzlar. – 1998. – S. 463 Microsoft Encarta Enzyklopädie [elektronische Ressource] / Microsoft Corporation. – 1993-1999. – Zutrittregime: http://www.microsoft.com/encarta/de/. – Zutrittsdatum: 22.01.2010. Geschichte der deutschen Literatur: in 7 Bänden / I. Glier. – München: C.H. Beck´sche Verlagsbuchhandlung, 1970. – Band 3, Teil 2: Die deutsche Literatur im späten Mittelalter 1250-1370 / I. Glier. – 1987. – S. 927
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